Aufbau der Hohlwelt III: Die innere Sonne

Eine der faszinierendsten und zugleich bizarrsten Ideen der Hohlwelt-Theorie ist die Vorstellung einer inneren Sonne – eines leuchtenden Zentrums im Herzen der Erde, das die verborgene Welt im Inneren erhellt. Nicht dunkel und trostlos, sondern hell, warm, lebendig soll diese Sphäre sein – eine zweite Oberfläche, nach innen gekehrt, unter einem eigenen Himmel. Bereits in den Schriften von Halley und Symmes tauchte das Bild einer eigenen Lichtquelle im Inneren auf. Doch die Idee ist älter: in Mythen vieler Völker wird von "Lichtern unter der Erde" berichtet. Die Azteken erzählten von einer "Sonne der Unterwelt", die nach dem Untergang der vorherigen Welten leuchtete. In den indischen Mythen der Nagas wird das Reich Patala von einem "ewigen Licht" erhellt, das nicht von unserer Sonne stammt. Auch die Theosophen des 19. Jahrhunderts griffen dies auf und beschrieben Agarttha als ein Reich, das von einer inneren Sonne – dem "Zentralfeuer" – erleuchtet wird. Helena Blavatsky sprach von einem "Herz der Erde", einer Flamme, die Leben spendet.

In moderner Interpretation wird die innere Sonne oft als Plasma-Sphäre gedacht, die durch elektromagnetische Ströme im Kern stabilisiert wird. Anhänger dieser Theorie argumentieren, dass die offizielle Vorstellung des Erdkerns – ein fester innerer und ein flüssiger äußerer Eisenkern – nicht zwingend alle Anomalien erklärt, insbesondere magnetische Abweichungen und seismische Schattenzonen. Die Hypothese einer "Kugel aus Plasma", die im Zentrum leuchtet, sei zwar extrem, aber nicht völlig ausgeschlossen.

Zeugenberichte und Visionen, die in diesem Zusammenhang zitiert werden, beschreiben eine Welt im Inneren, die wie ein umgekehrter Planet wirkt: An der Innenseite der Erdschale erheben sich Berge, wachsen Wälder, fließen Flüsse. Alles wird von der inneren Sonne erhellt, die am Himmel schwebt – eine ewige Dämmerung, ohne Tag und Nacht, ohne Jahreszeiten. Für manche ist diese Welt das Paradies, das in alten Schriften auftaucht: das Land Hyperborea, Shambhala, Eden. Andere deuten es als ein zweites Habitat für Völker, die sich vor Katastrophen dorthin zurückzogen.

Interessant ist, dass einige UFO-Sichtungen über Polarregionen mit dieser Theorie in Verbindung gebracht werden: Objekte, die in die Pole eintauchen, könnten nicht in dunkle Tunnel, sondern in eine leuchtende Welt eintreten, in der Energie im Überfluss vorhanden ist. Für Befürworter erklärt die innere Sonne auch, wie unterirdische Zivilisationen existieren könnten – sie brauchen keine künstliche Energiequelle, weil das Herz der Erde selbst Licht und Wärme spendet. Die innere Sonne ist damit mehr als eine Hypothese, sie ist ein Symbol. Sie steht für das Unsichtbare im Inneren, für eine zweite Schicht der Realität, die verborgen, aber nicht tot ist. Wo die äußere Sonne Leben spendet, soll die innere Sonne Bewusstsein, Wissen und vielleicht Macht schenken.

Ob als Mythos, Vision oder alternative Geophysik – die innere Sonne ist der Kern der Hohlwelt-Idee. Sie macht aus einer dunklen Höhle ein Reich des Lebens, aus der Erde nicht nur eine Hülle, sondern ein Zwillingsuniversum. Kein Donner, kein Blitz – nur der Gedanke, dass unter uns nicht Finsternis liegt, sondern ein zweiter Himmel. Ein Licht, das wir nie sehen, weil wir an der falschen Seite der Welt stehen.

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