Aufbau der Hohlwelt V: Die innere Architektur der Zivilisationen

Die Theorie der Hohlen Erde wäre unvollständig ohne die Vorstellung, dass unter der Oberfläche nicht nur Tunnel, Hallen und Ozeane existieren, sondern auch ganze Städte, Zivilisationen und Kulturen mit eigener Ordnung. Schon in den ältesten Mythen erscheinen diese Reiche als Spiegelbilder der Oberwelt, oft größer, strahlender, mächtiger. Die tibetische Tradition beschreibt Shambhala als einen Ort mit Palästen aus Licht, die unterirdisch verborgen sind und doch eine Stadt im vollen Sinn des Wortes bilden. In Indien sprechen die Legenden der Nagas von prunkvollen Hallen mit goldenen Säulen und Straßen, die wie Flüsse glänzen. In der griechischen Überlieferung wird Hades nicht als bloßes Schattenreich beschrieben, sondern als ein geordnetes Königreich mit Bezirken, Toren und einer Hierarchie, die kaum von einer irdischen Verwaltung zu unterscheiden ist.

In der Moderne tauchen ähnliche Bilder wieder auf. Muldashev sprach von gewaltigen Hallen unter dem Himalaya, die wie Tempel wirkten, bevölkert von Schlafenden, die in Reih und Glied lagerten wie eine Armee, die auf ihr Erwachen wartet. Expeditionen nach Südamerika berichten von angeblichen Eingängen zu Städten unter den Anden, in denen Gold und Kristalle die Wände schmückten. In den USA gibt es hartnäckige Gerüchte, dass Höhlensysteme in Nevada oder New Mexico unterirdische Basen beherbergen, manche rein menschlich, andere in Verbindung mit fremden Technologien.

Archäologische Funde wie die unterirdische Stadt Derinkuyu in der Türkei zeigen, dass Menschen tatsächlich imstande waren, komplexe Strukturen unter der Erde zu errichten, die Tausenden Schutz boten. Offiziell waren es Zufluchtsorte vor Invasionen, doch für Hohlwelt-Theoretiker sind sie nur ein kleiner, oberflächlicher Teil eines globalen Netzes. Ähnliches gilt für die Höhlen von Ellora und Ajanta in Indien, oder für die gewaltigen unterirdischen Anlagen in Südamerika, die bis heute kaum erforscht sind.

Die Architektur der Hohlwelt wird nicht als chaotisch beschrieben, sondern als bewusst gestaltet. Manche Legenden sprechen von konzentrischen Kreisen, andere von sternförmigen Grundrissen, die an heilige Geometrien erinnern. Es heißt, die Städte seien nicht von künstlichem Licht erhellt, sondern von Kristallen oder vom Schein der inneren Sonne, die alles in eine ewige Dämmerung taucht. Manche Überlieferungen berichten sogar, dass die Bauwerke organisch wirken – als seien sie gewachsen und nicht gebaut, lebendig wie die Welt selbst.

Für die Verfechter der Theorie ergibt sich ein Bild, das erschreckend präzise ist: Die Hohlwelt ist keine bloße Leere, sondern eine vollständige Welt mit eigener Geografie, Architektur und Gesellschaft. Städte existieren dort, verborgen in Hallen, verbunden durch Tunnel, umspült von Flüssen und Ozeanen, erhellt von einer Sonne, die wir nie sehen.

Kein Donner, kein Blitz – nur die Vorstellung, dass tief unter uns Metropolen existieren, die vielleicht älter sind als unsere ältesten Zivilisationen, bevölkert von Völkern, die nie verschwanden, sondern sich zurückzogen. Eine stille Ordnung in der Tiefe, deren Straßen niemand von uns betreten darf – außer jenen, die verschwinden und nie wieder zurückkehren.

Erstellen Sie Ihre Webseite gratis!