Bewohner II: Die Schlafenden und ihre Funktion

Unter allen Bewohnern der Hohlwelt nehmen die Schlafenden eine Sonderstellung ein. Sie sind keine aktiven Völker, die handeln, regieren oder verhandeln, sondern ein stummes, ruhendes Geheimnis, das wie eine stille Drohung in vielen Überlieferungen anklingt. In den tibetischen Legenden heißt es, dass unter den Bergen des Himalaya Wesen liegen, die weder tot noch lebendig sind, in einem Zustand zeitloser Meditation. Muldashev griff diese Geschichten auf und beschrieb gewaltige Hallen, in denen riesenhafte Gestalten liegen, angeordnet wie ein Heer, das nicht vernichtet, sondern nur in einen Schlaf versetzt wurde.

Die Funktion dieser Schlafenden ist unklar, doch in den Mythen erscheint sie fast immer als Reservoir. Manche sagen, sie seien die letzten Überlebenden einer untergegangenen Hochkultur, die sich selbst konservierte, bis die Zeit reif sei, zurückzukehren. Andere deuten sie als Hüter, Wächter, die erst erwachen, wenn die Menschheit in Gefahr ist oder eine bestimmte Schwelle überschreitet. In manchen esoterischen Schriften heißt es, dass sie mit ihrem Schlaf das Gleichgewicht der Erde stabilisieren, als ob ihre Existenz selbst ein kosmisches Gegengewicht darstellt.

Es gibt auch düstere Lesarten. Einige Überlieferungen warnen davor, dass ihr Erwachen keine Rettung, sondern eine Katastrophe wäre. Wenn die Schlafenden erwachen, dann nicht, um uns zu helfen, sondern um ihren eigenen Platz zurückzufordern. Das Motiv erinnert an die apokalyptischen Heere, die in Mythen weltweit auftauchen – Barbarossa unter dem Kyffhäuser, der König im Berg, die Armeen, die am Ende der Zeit aus der Tiefe hervorbrechen.

Die Idee der Schlafenden passt auffallend gut zu modernen Spekulationen. Manche UFO-Forscher vermuten, dass die Präsenz von Fluggeräten über dem Himalaya oder in der Antarktis nicht von fremden Besuchern herrührt, sondern von einem Erwachen dieser Kräfte. Vielleicht dienen die Flugobjekte, die wir sehen, nur als Vorboten oder Werkzeuge jener uralten Zivilisation, die noch immer in der Tiefe liegt.

Kein Donner, kein Blitz – nur Hallen voller Körper, die seit Jahrtausenden unbewegt ruhen. Eine Armee im Stillstand, eine Macht, die wartet, ohne dass wir wissen, ob ihr Erwachen Heil oder Untergang bedeutet.

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