Die Belgische Welle 1989–1990: Dreiecke am Himmel
Zwischen November 1989 und Frühjahr 1990 wurde Belgien zum Zentrum einer UFO-Welle, die bis heute einzigartig ist. Tausende Zivilisten meldeten Sichtungen, Dutzende Polizisten bestätigten sie, und schließlich waren auch die belgischen Luftstreitkräfte direkt involviert. Die Ereignisse spielten sich vor den Augen der Öffentlichkeit ab – nicht im Verborgenen, nicht im Rauschen, sondern massiv und dauerhaft sichtbar.
Am 29. November 1989 beginnt die Welle: In Eupen nahe der deutschen Grenze berichten zwei Polizisten von einem riesigen, dreieckigen Objekt mit drei hellen Lichtern und einem pulsierenden roten Punkt in der Mitte. Das Objekt bewegt sich lautlos, verharrt über den Feldern, ändert abrupt die Richtung und verschwindet. Unabhängig voneinander melden auch Anwohner das gleiche Phänomen. Über die nächsten Monate folgen Hunderte weitere Sichtungen, oft über dicht besiedelten Regionen. Immer wieder beschreiben die Zeugen dasselbe: lautlose, schwarze Dreiecke mit hellen Positionslichtern, manchmal so niedrig fliegend, dass Dächer und Straßenlaternen beleuchtet werden.
Im März 1990 eskaliert die Situation. Am 30./31. März registriert die belgische Luftüberwachung mehrere anomale Kontakte auf dem Radar. F-16-Kampfflugzeuge steigen auf, um die Objekte abzufangen. Während der Jagd zeichnen die Bordradare wiederholt Ziele auf, die sich mit extremen Flugprofilen bewegen: Beschleunigungen von 280 km/h auf über 1.800 km/h in Sekunden, abrupte Kurswechsel, Höhenänderungen von mehreren Kilometern in wenigen Sekunden. Die Piloten berichten, die Objekte visuell nicht klar erfassen zu können, obwohl sie auf den Radaren eindeutig erscheinen.
Das belgische Militär geht außergewöhnlich transparent vor. General Wilfried De Brouwer, stellvertretender Luftwaffenchef, tritt später vor die Presse und bestätigt: Ja, es gab Radarkontakte, ja, es gab Abfangversuche, ja, die Sichtungen stammen von Tausenden Augenzeugen. Eine solche Offenheit ist in der Geschichte der UFO-Debatte fast einmalig.
Die "Belgische Welle" unterscheidet sich klar vom Muster des Silent Mesh. Hier gibt es keine vereinzelten, fragmentarischen Begegnungen, keine isolierten Spuren, sondern eine massenhafte, kollektive Erscheinung. Ein ganzes Land blickt in den Himmel und sieht dasselbe. Polizei, Militär und Zivilisten sind gleichermaßen Zeugen, und die Behörden selbst legen die Daten offen. Anstatt auf Unsichtbarkeit zu setzen, tritt das Phänomen in einem Maßstab auf, der an eine Demonstration der Überlegenheit erinnert.
Auch hier bleibt die Deutung offen. Manche Forscher vermuteten experimentelle Militärtechnologie, andere optische Täuschungen durch planetare Konstellationen. Doch keine dieser Erklärungen deckt die Radardaten, die physikalisch unmöglichen Flugmanöver und die schiere Masse der Zeugen ab. Die Triangular-UFOs bleiben bis heute eines der hartnäckigsten Rätsel Europas.
Im Raster der Sonderakten markiert die Belgische Welle einen Extremfall der sichtbaren Dominanz. Während das Netz im Hintergrund leise, verteilt und zweideutig arbeitet, zeigt sich hier ein Aspekt, der fast parademäßig wirkt – eine Machtdemonstration, die weder ignoriert noch geleugnet werden konnte. Es ist ein Gegenpol zur Strategie des Lautlosen: ein Moment, in dem die Tarnung aufgehoben wurde und das Phänomen offen im Himmel stand.
Die Belgische Welle bleibt damit eine Schlüsselakte: nicht leise Infiltration, sondern offene Präsenz.
Kein Netz, kein Schweigen – sondern Dreiecke am Himmel über einem ganzen Land.

