Hesekiels Vision: Das Rad im Rad
Unter den biblischen Texten gehört die Vision des Propheten Hesekiel zu den rätselhaftesten. In seinen Schilderungen beschreibt er nicht nur eine Begegnung mit Gott, sondern ein gewaltiges Himmelsfahrzeug, das ihn überwältigte. In der religiösen Sprache seiner Zeit nannte er es "Herrlichkeit des Herrn", doch seine Worte klingen, liest man sie nüchtern, wie ein Augenzeugenbericht eines schwebenden, technischen Objekts.
Hesekiel schildert, dass er am Fluss Kebar stand, als sich der Himmel öffnete. Er sah vier Wesen mit glänzendem Aussehen, halb Mensch, halb Tier, mit Flügeln und Füßen, die wie Metall funkelten. Neben jedem Wesen befand sich ein Rad, und die Räder waren "ein Rad im Rad". Sie funkelten wie aus Beryll, waren riesig und konnten sich in alle Richtungen bewegen, ohne sich zu wenden. Jedes Rad war voller Augen, die ringsum leuchteten. Die Wesen bewegten sich, und die Räder bewegten sich mit ihnen. Über den Rädern spannte sich ein Gewölbe, und über diesem Gewölbe thronte ein Licht, "wie glühendes Metall", von dem Donner und Stimmen ausgingen.
Traditionell deuten Theologen dies als eine komplexe Symbolvision – die Herrlichkeit Gottes in allegorischer Form. Doch die Details klingen auffallend präzise: ein Rad-in-Rad-System, das Bewegungen in alle Richtungen erlaubt, Lichter wie Augen, ein gleißendes Gewölbe darüber. In der modernen Lesart erinnert dies an ein UFO mit ringförmigen Strukturen, ausgestattet mit Leuchten, die Hesekiel nur als "Augen" beschreiben konnte.
Auch die Bewegungen wirken technisch. Die Räder bewegten sich "ohne sich zu wenden", was auf eine Form von Schwebetechnologie hindeutet – wie ein Gefährt, das ohne mechanisches Drehen seine Richtung wechselt. Der Lärm, den Hesekiel beschreibt, klingt wie das Donnern von Motoren oder Triebwerken: "wie das Rauschen vieler Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, wie das Getöse eines Heeres". Für einen Mann des 6. Jahrhunderts v. Chr. war dies die einzig mögliche Sprache, um eine solche Geräuschkulisse zu fassen.
Besonders auffällig ist, dass Hesekiel die Vision nicht nur sah, sondern dass das Gefährt interagierte. Er wurde angesprochen, erhielt Befehle, und das "Lichtwesen" über dem Thron kommunizierte mit ihm. Wiederholt heißt es, die Stimme kam von oben, aus dem Licht, aus dem Gewölbe – als würde ein Pilot oder eine fremde Präsenz in einer Maschine von dort aus mit ihm reden.
Die Detailfülle unterscheidet Hesekiels Bericht von vielen anderen biblischen Visionen. Während Propheten sonst Bilder und Symbole sehen, liefert Hesekiel eine fast technische Beschreibung: Materialien ("glänzend wie Beryll"), Strukturen ("ein Rad im Rad"), Funktionen ("bewegten sich ohne sich zu wenden"), Effekte ("voller Augen, die leuchteten"). Es ist nicht der vage Traum eines Mystikers, sondern ein präziser Augenzeugenbericht, dessen Worte die Sprache einer Zeit widerspiegeln, die noch keine Technik kannte.
Für die religiöse Tradition ist es die "Herrlichkeit des Herrn". Für die moderne UFO-Deutung ist es einer der ältesten dokumentierten Kontakte mit einem Himmelsfahrzeug – beschrieben von einem Mann, der es nur in den Bildern seiner Epoche wiedergeben konnte.
Kein Donner, kein Blitz – nur ein Prophet, der am Fluss stand und ein gewaltiges Gefährt sah: Räder im Räderwerk, Augen aus Licht, Stimmen aus dem Himmel. Hesekiel beschrieb, was er sah – und die Nachwelt deutet bis heute, ob er die Herrlichkeit Gottes sah, oder das Kommen eines Schiffes aus den Sternen.