Lage und Geographie I: Die Eingänge zur Tiefe

Wenn die Hohlwelt mehr ist als ein Mythos, dann muss es auch Zugänge geben. Überlieferungen und moderne Berichte zeichnen ein Netz von Eingängen auf allen Kontinenten, manche in den Polargebieten, andere in Bergen, Wüsten oder unter den Meeren. Das bekannteste Motiv sind die Polöffnungen, gewaltige Tore am Nord- und Südpol, verborgen unter Eis und Sturm, die immer wieder in Mythen und Expeditionserzählungen auftauchen. Doch sie sind nur ein Teil des Mosaiks. In den Himalaya-Legenden werden Täler beschrieben, die plötzlich verschwinden und Reisende in eine andere Welt führen. Tibetische Mönche sprachen von Klöstern, die über Tunnel mit den verborgenen Hallen von Shambhala verbunden seien.

In Südamerika erzählen die Quechua und Aymara von unterirdischen Städten, die durch Eingänge in den Anden erreichbar seien. Der Legende nach führte ein goldener Tunnel von Cusco bis nach Paititi, der mythischen Stadt im Dschungel. Archäologische Funde von versiegelten Gängen unter der Festung Sacsayhuamán deuten darauf hin, dass diese Mythen mehr als Fantasie enthalten. In Nordamerika berichten indigene Stämme wie die Hopi von einem Volk, das aus der Erde hervorkam und sich nach Katastrophen wieder dorthin zurückzog. Ihre Schöpfungsgeschichte beschreibt Höhlen und Gänge, die in die Tiefe führen.

Auch Europa kennt solche Legenden. In Deutschland gibt es die Erzählungen vom Kyffhäuser, unter dessen Berg Kaiser Barbarossa im Schlaf liegt, bis er eines Tages zurückkehrt. In Irland führen Mythen von Feenhügeln zu unterirdischen Reichen, die von fremden Wesen bewohnt sind. Selbst Island, Land der Sagen, kennt Eingänge zu Welten unter Vulkanen, wo Licht und Stimmen aus der Tiefe aufsteigen.

Die Ozeane bergen die vielleicht größten Geheimnisse. Immer wieder tauchen Berichte über Lichter in Gräben oder Objekte auf, die im Wasser verschwinden. Orte wie das Bermuda-Dreieck gelten manchen als Zugänge, Tore zwischen Oberwelt und Unterwelt. U-Boot-Besatzungen berichteten von Signalen, die in Tiefen verschwanden, wo kein menschliches Gerät überleben könnte.

Es ergibt sich ein klares Muster: Die Zugänge zur Hohlwelt sind nicht zufällig, sondern in Regionen konzentriert, die schwer erreichbar, lebensfeindlich oder tabuisiert sind. Pole, Hochgebirge, Wüsten, Vulkane, tiefe Ozeane – Orte, an denen der Mensch kaum Fuß fassen kann. So entsteht der Eindruck, dass die Hohlwelt geschützt ist, nicht nur durch Geheimhaltung, sondern durch die Geographie selbst.

Kein Donner, kein Blitz – nur die Ahnung, dass die Erde nicht nur eine Oberfläche besitzt, sondern Tore in die Tiefe. Manche sind sichtbar, andere verschlossen, wieder andere nur in Mythen beschrieben. Doch alle erzählen vom gleichen Gedanken: dass die Welt, die wir sehen, nur die halbe Wahrheit ist, und dass die andere Hälfte unter uns liegt.

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