Lage und Geographie III: Himalaya und Tibet
Unter allen Regionen der Erde gilt der Himalaya als das Herzstück der Legenden um verborgene Welten. Die schneebedeckten Gipfel, unzugänglichen Täler und geheimnisvollen Klöster bilden seit Jahrhunderten den Resonanzboden für Mythen über Shambhala und Agarttha, jene verborgenen Königreiche, die tief im Inneren der Erde liegen sollen. Mönche sprechen von Tälern, die plötzlich verschwinden, wenn Fremde sie betreten, und von Wegen, die sich in Höhlen öffnen und in Licht führen. Berichte von westlichen Forschern wie Nicholas Roerich oder Ernst Muldashev verstärkten dieses Bild, indem sie von Pyramiden, energetischen Feldern und mysteriösen Erscheinungen sprachen.
Die Geographie selbst wirkt, als sei sie geschaffen für Geheimnisse. Ganze Täler sind von Steilwänden umgeben, die jeden Zugang unmöglich machen, außer durch versteckte Pässe oder Höhlen. Manche dieser Täler gelten in den Überlieferungen als Orte, an denen der Zugang nach Shambhala verborgen liegt. Für Außenstehende erscheinen sie als gewöhnliche Landschaft, doch für Eingeweihte sind sie Tore in eine tiefere Welt.
Immer wieder tauchen auch Berichte von Lichterscheinungen über den Gipfeln auf. Reisende und Pilger sahen helle Kugeln oder metallische Objekte, die in Schluchten verschwanden, als würden sie in verborgene Tunnel eintreten. Die Mönche deuten solche Erscheinungen als Zeichen Shambhalas, für moderne Forscher sind es Hinweise auf Aktivitäten, die mit UFO-Sichtungen in anderen Regionen vergleichbar sind.
Der Himalaya ist auch geologisch ein Ort des Ungewöhnlichen. Unter den gigantischen Gebirgsmassen liegen Hohlräume und Kavernen, die teilweise noch nie erforscht wurden. Wasseradern durchziehen die Tiefe, ganze Flusssysteme verschwinden im Fels, um an anderen Stellen wieder aufzutauchen. Die Vorstellung, dass dort gewaltige Hallen existieren könnten, erscheint nicht unmöglich – im Gegenteil, sie passt zu den geologischen Anomalien, die bis heute Rätsel aufgeben.
Für die tibetische Tradition ist klar: Shambhala existiert nicht nur als spirituelles Symbol, sondern als realer Ort, den nur wenige erreichen können. Manche Überlieferungen besagen, dass Reisende, die rein im Herzen und im Geist sind, den Eingang sehen können, während alle anderen nur Stein und Schnee wahrnehmen. Das Motiv des verborgenen Tors ist zentral: die Welt im Inneren ist da, aber nicht für jeden sichtbar.
So bleibt der Himalaya mehr als ein Gebirge. Er ist das Gesicht einer Schwelle, das Tor zwischen zwei Wirklichkeiten – der uns vertrauten Oberfläche und einer verborgenen Tiefe. Kein Donner, kein Blitz – nur das Schweigen der Berge, die wie Wächter über Geheimnisse stehen, die so alt sind wie die Menschheit selbst.