Shag Harbour 1967: Das kanadische Roswell

Am Abend des 4. Oktober 1967 wird das kleine Fischerdorf Shag Harbour an der Südküste von Nova Scotia, Kanada, zum Schauplatz eines UFO-Vorfalls, der bis heute zu den bestdokumentierten maritimen Fällen zählt. Gegen 23 Uhr meldeten mehrere Anwohner ein helles, orange-gelb leuchtendes Objekt am Himmel, das tief über die Küste flog und schließlich in die Gewässer vor dem Ort stürzte.

Die Zeugen – darunter Fischer, Autofahrer und Bewohner – berichteten übereinstimmend, das Objekt sei ohne Explosion, aber mit einem "Zischen" ins Wasser eingetaucht. Auf der Wasseroberfläche blieb ein großer, leuchtender Schaumteppich zurück, der noch Minuten später sichtbar war. Mehrere Anwohner alarmierten sofort die Polizei.

Beamte der Royal Canadian Mounted Police (RCMP) erreichten binnen Minuten die Küste und beobachteten selbst die leuchtende Spur auf dem Wasser. Sie vermuteten zunächst ein Flugzeugunglück. Noch in derselben Nacht lief eine Such- und Rettungsaktion an, unterstützt von der kanadischen Küstenwache und lokalen Fischern. Doch trotz intensiver Suche wurde kein Wrack, keine Trümmer und kein Flugzeug vermisst gemeldet.

Am nächsten Tag übernahm das kanadische Militär die Operation. Taucher wurden eingesetzt, um den Meeresgrund im Absturzgebiet zu durchsuchen. Auch sie fanden weder Wrackteile noch Leichen. Was sie jedoch bestätigten: Am Abend des 4. Oktober war tatsächlich ein leuchtendes Objekt ins Wasser eingetreten – dies stand außer Zweifel.

Interne Berichte, die später an die Öffentlichkeit gelangten, legen nahe, dass die kanadische Marine weitere Tage verdeckt Suchoperationen durchführte. Es existieren Hinweise, dass in größerer Tiefe ein Objekt gesichtet wurde, das sich nach einigen Tagen eigenständig vom Grund löste und bewegte – möglicherweise in Richtung der Küste von Maine (USA). Diese Angaben wurden nie offiziell bestätigt, gelten jedoch in kanadischen UFO-Akten als glaubwürdig dokumentiert.

Die kanadische Regierung stufte den Vorfall offiziell als "UFO" ein – ungewöhnlich offen im Vergleich zu den sonstigen Vertuschungsstrategien. Bis heute ist Shag Harbour der einzige Fall, bei dem ein Staat offiziell ein Objekt als "unidentifiziert" klassifizierte, nachdem militärische und zivile Stellen beteiligt waren.

Der Fall unterscheidet sich klar vom Muster des Silent Mesh. Hier handelt es sich nicht um eine stille, fragmentarische Störung, sondern um einen sichtbaren Absturz in bewohntem Gebiet, gefolgt von einer multinationalen Suchoperation. Das Ereignis ähnelt in seiner Struktur Roswell 1947 – nur, dass hier keine widersprüchlichen Desinformationen kursierten, sondern ein klares Eingeständnis staatlicher Stellen: Ein unbekanntes Objekt ging ins Wasser, und es wurde nichts gefunden.

Im Raster der Sonderakten markiert Shag Harbour die Kategorie der maritimen Zwischenfälle – Ereignisse, bei denen das Phänomen nicht im Himmel verbleibt, sondern in die Gewässer eintaucht und selbst mit modernster Suche nicht geborgen werden kann.

Shag Harbour bleibt damit das "kanadische Roswell": Ein Objekt, ein Absturz, eine internationale Suchaktion – und am Ende nichts außer einem Schaumteppich und einem offiziellen Akteneintrag, der bis heute ungelöst bleibt.

Kein Donner, kein Blitz – nur ein lautloses Versinken im kalten Wasser des Atlantiks.

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