Westall 1966: Das Schweigen der Schule
Am Vormittag des 6. April 1966 erlebte die australische Kleinstadt Clayton, nahe Melbourne, ein Ereignis, das bis heute als größter dokumentierter UFO-Vorfall des Kontinents gilt. Um 11 Uhr vormittags, bei klarem Tageslicht, beobachteten über 200 Schüler, Lehrer und Anwohner ein silbrig-graues Objekt, das lautlos am Himmel schwebte, über den Sportplatz der Westall High School zog und schließlich auf einem nahegelegenen Feld landete.
Die Zeugen beschreiben das Objekt übereinstimmend als scheibenförmig, metallisch glänzend, ohne sichtbare Anbauten. Es verharrte zunächst in der Luft, bevor es in einer steilen Bewegung zu Boden sank. Dutzende Schüler rannten auf das Feld, um das Objekt aus nächster Nähe zu sehen. Einige berichteten, es habe am Boden "geschwebt" oder sei im Gras gestanden, ehe es abrupt wieder abhob und in den Himmel stieg – verfolgt von mehreren kleinen Flugzeugen, die scheinbar versuchten, es abzufangen.
Binnen Minuten war das Gelände von Fremden in Uniformen abgesperrt. Lehrer berichten, dass Männer in Zivil – möglicherweise Geheimdienstmitarbeiter – Schüler und Angestellte befragten und eindringlich zur Verschwiegenheit aufforderten. Einige Schüler gaben später an, sie seien gewarnt worden, nie wieder darüber zu sprechen. Dokumente und Zeitungsberichte verschwanden, offizielle Stellen verweigerten jede Bestätigung.
Die physischen Spuren waren dennoch sichtbar: Auf dem Feld blieb ein kreisrunder Abdruck im Gras zurück, der wochenlang nicht verschwand. Anwohner, die später die Stelle untersuchten, sprachen von verbranntem, unnatürlich plattgedrücktem Bewuchs.
Der Vorfall von Westall unterscheidet sich radikal von den üblichen Mustern des Silent Mesh. Es handelt sich nicht um ein leises, fragmentarisches Ereignis mit wenigen Zeugen, sondern um eine kollektive Tageslichtsichtung, bei der Hunderte Menschen gleichzeitig Zeugen eines Landemanövers wurden. Noch ungewöhnlicher ist die schnelle, koordinierte Reaktion der Behörden: Innerhalb kürzester Zeit wurden Schüler und Lehrer unter Druck gesetzt, die Presseberichte verstummten, und der Fall verschwand nahezu aus der öffentlichen Wahrnehmung.
Bis heute gibt es keine offizielle Erklärung. Meteorologische Ballons, Wetterphänomene oder Flugzeuge können die Schilderungen der Hunderte Zeugen nicht erklären. Die Konsistenz der Aussagen – ein metallisches, scheibenförmiges Objekt, am Boden sichtbar, verfolgt von Flugzeugen – macht Westall zu einem der bestdokumentierten Massensichtungs-Fälle überhaupt.
Im Raster der Sonderakten markiert Westall den Typus "öffentliche Landung mit systematischer Vertuschung". Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Ereignis mit massenhafter Augenzeugenschaft dennoch aus der offiziellen Geschichte entfernt werden konnte – durch Druck, Schweigen und institutionelle Kontrolle.
Westall bleibt bis heute das "vergessene Roswell" Australiens. Kein Zufall, kein Einzelzeuge, sondern ein Moment, in dem ein ganzes Schulgelände Zeuge wurde – und in dem die kollektive Erinnerung durch gezieltes Schweigen ausgelöscht werden sollte.

